Zu Gast in der Heimat von Rübezahl
Die diesjährige Vereinsreise des MCC führte in das Riesengebirge
Seit vielen Jahren führt der Mörlauer Carneval Club in der fastnachtslosen Sommerzeit unter der Leitung seines Ehrenvorsitzenden Günther Rühl mehrtägige Vereinsreisen in das benachbarte Ausland durch.
Das diesjährige Reiseziel war das sagenumwobene Riesengebirge, die Heimat von Rübezahl, der bekannteste Teil der Sudeten. Ein Mittelgebirgszug, der vom Zittauer Gebirge im Westen bis zur mährischen Senke im Osten reicht.

Frohgestimmt startete das reiselustige Völkchen auf der Autobahn in Richtung Erfurt – Dresden. Bei Zittau passierte man die Grenze nach Tschechien und erreichte am frühen Abend das gebuchte Hotel Arnika in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle). Hier wurde die Reisegruppe aus Ober-Mörlen von der Gästeführerin Irena begrüßt, die sie auch in den nächsten Tagen begleitete.
Das erste Ziel war das im äußersten Westen des böhmischen Riesengebirges gelegene Städtchen Harrachov (Harrachsdorf). Hier stand die Besichtigung einer Glasbrennerei auf dem Programm. Hautnah konnte man die Kunst der Kristallglasproduktion verfolgen. Im Anschluss wurden die Fastnachter zu einer Rübezahl Jauce eingeladen. Frisch gestärkt besichtigte man im Anschluss das sehenswerte Glasmuseum. Am Nachmittag war eine Wanderung zum nahegelegenen Mummelfall, dem größten Wasserfall auf der böhmischen Seite des Riesengebirges, angesagt. Ein schöner Abschluss des Tages bildete im Hotel eine Diaschau über das Riesengebirge.
Das nächste Ziel der erlebnishungrigen Fastnachter war ein Ausflug zur Nordböhmischen Metropole Liberec (Reichenberg). Beeindruckt war man bei der Stadtführung vom wunderschönen Renaissance Rathaus, dem Stadttheater und den Wallenstein Häuser. Viel Bewunderung fand auch der Besuch im Botanischen Garten mit seinen tropischen und subtropischen Pflanzen. Ein Erlebnis war auch die Fahrt mit der schnellsten Kabinenbahn Tschechiens zum Hausberg dieser Stadt, Jested (1010 m). Vom Aussichtsrestaurant konnte man bei Kaffee und Kuchen einen herrlichen Rundumblick über das gesamte Isergebirge und große Teile Nordböhmens genießen. Zurück ging die Ausflugsfahrt zum Hotel, wo man bei musikalischer Unterhaltung den Tag fröhlich beschließen konnte.

Einer der Höhepunkte dieser Reise war die Fahrt mit dem Sessellift zur Schneekoppe. Mit 1602 m ist die Schneekoppe der höchste und zugleich der markanteste Berg des Riesengebirges. Vom waldfreien Granitgipfel konnte man bei bester Fernsicht das gesamte Riesengebirge und weite Teile Schlesiens überblicken. Viel Spaß hatte auch eine zweite Gruppe bei einer lustigen Fahrt mit einem kleinen Bähnchen. Nach einer Führung durch den bekanntesten Ferienort der Region Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) stand noch eine Wanderung zum Zusammenfluss der beiden Quellflüsse der jungen Elbe auf dem Programm.
Auch ein Besuch der grandiosen Felsenstadt von Adrpach (Andersbach) durfte nicht fehlen. Als Rübezahl Urenkel stellte sich ein junger Parkführer vor und führte die Ober-Mörler Karnevalisten durch die großartige Sandsteinfelsenlandschaft mit seinen Höhlen, Schluchten, Labyrinthen, Wasserfällen und kleinen Seen. Viele Felsgebilde so erfuhr man, tragen fantasievolle Namen wie Großvaterstuhl, Bürgermeister mit Gattin, Liebespaar und Elefantenplatz, um nur einige zu nennen. Vor einer hohen Felsenwand angekommen, flehten die durstigen Fastnachter mit erhobenen Händen den Berggeist an: „Rübezahl, gib uns Wasser“. Der Berggeist erhörte ihr Flehen und schickte einen riesigen Wasserfall den schmachteten Parkbesuchern. Mit einer kleinen Bootsfahrt endete die Exkursion durch die Felsenstadt.
Am sechsten Tag begab sich die Reisegruppe in die malerische Gebirgsstadt Vrchlabi (Hohenelbe) auch das Tor des böhmischen Riesengebirges genannt. Begeistert war man vom Riesengebirgsmuseum im Augustinerkloster. In einer hochmodernen Ton-, Dia- und Filmschau erfuhr man alles Wissenswerte über die Geschichte – Besiedlung und Entwicklung des Riesengebirges bis zum Beginn des Tourismus.
Nach einer kurzen Stadtführung und gemeinsamen Essen in einer böhmischen Brauereigaststätte endete der letzte Tag.
Glück hatte man mit dem Wetter. Das gesamte Reiseprogramm konnte bei strahlendem Sonnenschein durchgeführt werden.
Nun hieß es wieder Koffer packen und die Heimreise antreten. Ursula Ehmann hielt in gereimten Versen nochmals Rückschau auf die vergangenen Tage und dankte dabei im Namen der gesamten Reisegruppe, Günther Rühl und dem Busfahrer Fred Beneke für ihre Arbeit. Gesund und mit vielen Eindrücken reicher kam man am siebten Tag wieder in der Heimat an.
Text & Fotos: Alfons König