MCC startet senkrecht in die heiße Phase der fünften Jahreszeit
Der Spagat ist ein spannendes Wesen. Im Tanzsport gilt er als Attraktion. Im übertragenen Sinn vermag der Spagat, Brücken zu schlagen. Beides erlebten Hunderte begeisterte Gäste am Samstagabend in der Usatalnarrhalla beim Mörlauer Carneval Club. Formvollendet flogen Tänzerinnen in den Spagat, die sinnbildliche Brücke zwischen Tradition und Moderne spannten die Fassenachter in einer fernsehreifen Show.
Um es vorweg zu nehmen: Unter den erprobten Fassenachtern war es ein Gottesmann, dem an jenem denkwürdigen Abend die meisten Herzen und Stimmungsraketen zuflogen: Mörlens neuer katholischer Pfarrer Ryszard Strojek war als Überraschungsgast in die Bütt gebeten worden, um in Anlehnung an seine humorvolle Predigt zum Amtsantritt jetzt vor noch größerem Publikum zu zeigen, wie nah sich katholische Kirche, Karneval und ein sonniges Gemüt stehen können, ohne Respekt vermissen zu lassen.
Begleitet von den "Messdienern" Max Winkler und Daniel Kanschat - sie waren unterwegs, um das neue "Gotteslob" zu verkaufen - zitierte Mörlens "Don Camillo" jene köstlichen Zeilen aus seiner Antritts-Predigt, mit denen er im September seine segensreiche Mission an der Usa startete. Tief verneigten sich die Sitzungspräsidenten Hendrik Schaupp und Bruno Winkler vor dem begnadeten Seelsorger, und als Solotrompeter Philip Schütz den Eingangschoral und zum Auszug das "Halleluja" spielte, sang der Saal beseelt mit.
"Wo gibt's denn noch so was?", fragte ein Neuling unterm Mörlauer Narrenhimmel. Per Handschlag war er von einer Batterie Elferräten "wie bei einem Fußball-Länderspiel" begrüßt worden und durch eine rot-weiß-golden schimmernde Gasse aus hübschen Gardemädchen gen Sitzplatz flaniert. Tatsächlich hatte der MCC für die Feier seiner Kampagne im "Weltmeisterland" alle Register zwischen licht-, ton- und pyrotechnischen Raffinessen, Wortwitz und hoher Tanzkunst gezogen.
Wo eben noch MCC-Chef Holger Reuss im mit Orden verzierten, roten Zwirn die Gäste willkommen geheißen hatte, spukten Sekunden später Akrobaten durch schwarzes Licht, Funkenmariechen Laura Wölfl drehte Pirouetten übers Parkett und wirbelte mit seiner großen Rote-Funken-Schar über die gigantische Bühne, dass die Herzen höher schlugen.
Im Laufe des spektakulären Abend nahmen die "Celebrations" in fantastischen Kostümen mit in die feinen Spielhöllen dieser Welt
derweil die silbrig-grünen "Süßgespritzten" bitterböse Außerirdische überzeugten, dass an der Usa der Frohsinn regiert.
Eine bewegende Geschichte in Schwarz und Weiß malten die zu Schachfiguren mutierten Großen Roten Funken.
"Fit im Alter" hatten sich die durchtrainierten "Smarties" auf die Fahne geschrieben, backstage in der Maske waren die smarten Jungs tatsächlich um Jahrzehnte gereift.
Jede Menge Spinat muss das sportliche Männerballett in den letzten Monaten verdrückt haben, um mit dem legendären Seemann Popeye mithalten und zu guter Letzt dessen herzallerliebste Olivia aus Brutus' bösen Fängen befreien zu können.
Jede Menge Spinat muss das sportliche Männerballett in den letzten Monaten verdrückt haben, um mit dem legendären Seemann Popeye mithalten und zu guter Letzt dessen herzallerliebste Olivia aus Brutus' bösen Fängen befreien zu können.
Mit einer Revue aus 15 Jahren Männerballett startete Bernd Mack sein gefeiertes Büttendebüt, um sich schließlich seinen Traum vom "Funkenmariechen" zu erfüllen.
Ralf Windgassen schlüpfte einmal mehr in die Haut des kritischen Zeitgeistes Till Eulenspiegel. Als Symbolfigur des MCC hielt er der Ortspolitik den Narrenspiegel vor, nahm sich Ortsumgehung, Rastanlage und Bürgermeister zur Brust und wünschte, Ober-Mörlen im Usatal sei kein Burnout-Patient, sondern erste Wahl.
Büttenerfahrung brachte auch Steffie Dey zu ihrem musikalischen "94. Geburtstag" mit,
derweil Büttenurgestein Dieter "Dietlinde" Obleser mit "Callboy" Markus Peppler im Schlepp nicht zuletzt auf dessen gesangliche Fähigkeiten setzte.
Zu Hochform lief die "Band ohne Namen" (Julia Albeke, Jörg Bodenröder, Steffie Dey, Christian Klamm und Axel Schmidt) bei ihrer Interpretation der Hits aus den Weltmeisterjahren 54, 74, 90 und 2014 auf.
Stadionhits zum Mitmachen im Konfettiregen bescherten die "Roten Husaren" der schwarz-rot-goldenen Fankurve im Fußballfieber. "We are the Champions" pulsierte auch durch die "Bernd Schütz Band". Bis fast zum Morgengrauen sorgten die Vollblutmusiker dafür, dass sich die Tanzdielen bogen vor Vergnügen.
Text und Fotos: Annette Hausmanns
Kartenvorverkauf und Termine Fassenachtskampagne 2014/2015:
07.02.2015, 20:11 Uhr 2. Fassenachtssitzung
08.02.2015, 14:30 Uhr Kindersitzung
12.02.2015, 20.30 Uhr Weiberfassenacht mit den Dibbeklobbern
14.02.2015, 16:00 Uhr Rathaussturm
14.02.2015, 20:11 Uhr Ball der tausend Masken
Kartenvorverkauf:
Die 2. Fassenachtssitzung ist mittlerweile restlos ausverkauft. Am 02.02. können von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr in der MCC Halle in der Hasselhecker Straße in Ober-Mörlen noch Karten für die Kindersitzung und noch etwaige Restkarten für den Ball der tausend Masken (Mindestalter 16 Jahre) erworben werden. Zudem wird es bei der Kindersitzung voraussichtlich noch eine Tageskasse geben.
"Weltmeister-Weiberfassenacht"
Auch in diesem Jahr laden die Dibbeklobber am 12.02.2015 zur traditionellen Weiberfassenachtsparty in die Waldlust ein.
Dieses Jahr sorgt der DJ Oli, bekannt aus der Nauheimer Scheune, unter dem Motto "Weltmeister-Weiberfassenacht - ein Hoch auf uns" mit seiner Musik ab 20.30 Uhr für Stimmung. Für alle die vorher an dem Trommelumzug durch die Mirler Gassen mitgehen möchten, ist der Treffpunkt um 19:11 Uhr am Kirchplatz.
Hallo Domino´s!!!
Es ist wieder so weit. Wie in jedem Jahr treffen wir uns am Fassenachtssonntag um 13.45 Uhr in der Schulstraße um wieder beim Umzug mitzumachen. Wir freuen uns auf Euch alle. Also mitgemacht! Jeder der einen Domino hat, ist herzlich willkommen. Bis dann ein dreifach donnerndes „Mirle Mörlau, Mörlau, Mörlau“
Die Domino´s